Rietberger Modell könnte Lösung fürs Klosterdorf sein
(generelles Fahren der Radler auf den Bürgersteigen)
Ampelkreuzung wird zum Kreisverkehr
Rietberger Modell könnte Lösung fürs Klosterdorf sein
(aus www.die-glocke.de)
Von unserem Mitarbeiter GERD DAUB-DIECKHOFF
Rietberg-Varensell (gl). Wie die Chancen zum Bau eines Radwegs entlang der Hauptstraße stehen, hat Bürgermeister André Kuper während einer Informationsveranstaltung der CDU in der Gaststätte Hesse erläutert. Auch andere ortsteilrelevante Themen standen im Blickpunkt. Die Mehrheit der Besucher plädierte für ein generelles Fahren der Radler auf den Bürgersteigen.
Letzteres ist auch in Varensell nach den Bestimmungen des Straßenverkehrsrechts für Erwachsene verboten, für Kinder indessen erlaubt. Die Hauptstraße ist eine Landstraße, ein Radweg wäre im Klosterdorf angesichts des starken Durchgangsverkehrs aber notwendig.
Bürgermeister Kuper wies darauf hin, dass die optimale Lösung voraussehbar nur ein Wunschtraum sei. Das Land Nordrhein-Westfalen lasse, wenn ein Radweg von drei Metern Breite auf jeder Straßenseite beantragt würde, aufgrund leerer Kassen zwischen 15 und 20 Jahre verstreichen, bis es zum Bau käme.
Pro Jahr würden in Ostwestfalen-Lippe lediglich zwei Radwegprojekte realisiert, ergänzte der in der Versammlung ebenfalls anwesende CDU-Kreistagsabgeordnete Bernhard Altehülshorst. Angesichts dieser Situation sei zu prüfen, ob das Rietberger Modell „Westerwieher Straße“ auf Varensell übertragen werden könne, sagte Kuper. Auf der Westerwieher Straße halten sich die Radler an Fahrbahnmarkierungen.
Eine Fußgängerampel in Höhe des „Elli-Markts“ oder ein Zebrastreifen über die Hauptstraße seien nur denkbar, wenn Orientierungszahlen vorlägen. Seiner Meinung nach, erklärte Kuper den Zuhörern, müssten mindestens 50 Fußgänger einen Zebrastreifen, 75 Fußgänger eine Fußgängerampel pro Stunde benutzen, um diese Einrichtungen zu rechtfertigen.
Einig waren sich die Versammlungsteilnehmer darüber, dass heute bereits der überwiegende Teil erwachsener und jugendlicher Radfahrer auf den beidseitigen Gehwegen unterwegs ist. Nur eine Minderheit nutze angesichts der Verkehrssituation die Fahrbahn.
Angesichts dieser Erfahrungswerte sei die Freigabe der Gehwege – abgesenkte Bordsteine sind eine Voraussetzung – die logischere Lösung, hieß es. Die Stadt Rietberg werde sich dem Anliegen der Varenseller Bürger nicht verschließen, sondern eine verkehrsrechtlich gesicherte Lösung anstreben, versprach Kuper.