2012 Tagesfahrt Männerverein

Am Hotel Wasserfall Hanekenfähr
Am Hotel Wasserfall Hanekenfähr

Wie es am Feiertag Christi Himmelfahrt für die Varenseller Männer ein schöner Brauch, so fuhren wir auch dieses Jahr wieder mit einem bequemen Reisebus ins Blau-Grüne. Fahrer Rüdiger von Klesener Bustouristik brachte 44 gut gelaunte Männer sicher hin ins Emsland und zurück nach haus.

gesellig unterwegs
gesellig unterwegs

Kurz nach 8 Uhr ab Kirchplatz Varensell ging die Fahrt über Gütersloh und Halle schon bald auf die Autobahnen A 33 - 30 - 31 in Richtung Geeste.

 

Schnell kamen im Bus viele Gespräche und gute Laune auf, denn zu diesem Zeitpunkt strahlte die Sonne mit uns um die Wette.

Und wenn man so rollt und quatscht (Männer können das auch :-)  dann kann es schon mal sein, das das Knurren lauter wird.

Das Knurren im Magen natürlich.

Und es war auch kein Geheimnis, denn ein jeder von uns wußte von den leckeren Sachen in der Vorratskammer unter uns. So war denn bald ein Parkplatz kurz vor Kreuz Schüttdorf auserwählt zum rasten!

Ein Tisch für alle (s)
Ein Tisch für alle (s)

Tja, unser Egon Böwingloh hat den Dreh raus,

wie einfach und rustikal auf jede rechte Faust ein Bierbeißer-Brötchen mit Senf, und dazu in der linken ein Ei und ein Gürkchen Platz finden. Hinters Ohr passte dann noch eine Käsestange...

 

Nee nee ;-)) alles hübsch der Reihe nach.

An frischer Luft schmeckt es eben.

Das war ruckzuck-lecker-Verpflegung.

An Egon wie immer ein großes Dankeschön!

Das wurde im Bus vergessen zu sagen,

Sorry Egon!

 

Aber wir waren ein bischen in Eile, denn unser erstes Ziel wartete schon...

schattiger Parkplatz
schattiger Parkplatz

Mit ein klein wenig Verspätung trafen wir im Emsland Moormusem in Geeste - Groß Hesepe ein. Dies ist ein zentraler Anziehungspunkt im Bourtanger Moor (Burg in der Zange im Moor),

das mit über 2.000 km²  das größte zusammen- hängende Hochmoor Europas bildete.

Das in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Niederlanden liegende Museum, belegt anhand anschaulicher Zeugnisse das Entstehen, die Charakteristik und die wirtschaftliche Nutzung dieser einzigartigen Kulturlandschaft.

Wir erlebten diese in zwei Gruppen aufgeteilt unter fachkundiger Führung.

Führerin Gruppe 2: Frau Skwar
Führerin Gruppe 2: Frau Skwar

Zur Begrüßung gab es ein Schlückchen Moor- wasser in der ersten von zwei Ausstellungs-hallen, in denen wir eine Zeitreise in vergangene Lebens- und Arbeitswelten antraten.

 

Ursprüngliches war geprägt von

schwerer Handarbeit und mit zunehmender Industrialisierung auch mit schwerer

Maschinen-Technik.

Gerade die riesigen Moorflächen und deren mühseligen Bearbeitungen wurden uns anhand vieler Dokumentationen und den ausgestellten Bearbeitungsmaschinen besonders deutlich und die meisten von uns kamen aus dem Staunen nicht mehr raus.

So ist der weltgrößte Pflugsatz "Mammut" der Firma Ottomeyer aus Pyrmont ein einzigartiger Beweis deutscher Ingenieurskunst.

Der Mammutpflug war und ist bis heute der größte gebaute und zum Einsatz gekommene Pflug. Seine Schartiefe beträgt maximal 215 cm. Die Torfschicht darf bis zu 145 cm dick sein, um die beste Schichtung Sand/Torf zu erreichen. Der Boden wurde gekippt und erreichte Wechsel-schichtung. Auf der Moorseite stützte sich der Pflug auf eine Raupenkette, um nicht im Moor zu versinken. Auf der bereits gepflügten Seite befindet sich ein stählernes Rad mit vier Metern Durchmesser.

Für die Hochmoorkultivierung wurde das Verfahren der Deutschen Sandmischkultur entwickelt. Es beruht darauf, Torfschichten im Moor mittels eines Pfluges mit dem darunterliegenden Sand zu vermengen. Außerdem soll die wasserundurchlässige Ortsteinschicht gebrochen werden um den Wasserabfluss zu verbessern.

Peter wie bist du klein
Peter wie bist du klein

 

Mehrere Leute bedienten den Pflug während des Arbeitens und sorgten mittels Fahnen für die Kommunikation mit den Dampflokomobilen, die den Pflug zogen.

 

Die Dampflokomobile - wir stehen im Bild unten an einer - jeweils zwei pro Seite des zu kultivierenden Moores - wurden 1914 von der englischen Firma Fowler gebaut. Zunächst hatten sie eine Leistung von je 240 PS.

 

Für den Mammutpflug wurden sie 1954 umge- rüstet auf je 480 PS, so dass auf jeder Seite des Pfluges fast 1000 PS zogen. Und jede Maschine brauchte 6000 l Wasser jeden Tag aus der Ems mit 6 t Kohle zum Betrieb.

So wurde in fünf Stunden 1 ha Land kultiviert und für die Landwirtschaft nutzbar gemacht (in der Hochmoorkultur wären 500 Arbeitstage dafür gebraucht worden).

 

Der Pflug und die Dampflokomobile waren bis 1970 meist 75 bis 100 Tage im Jahr bis zu 18 Stunden täglich im Einsatz.

Feldlorenbahn
Feldlorenbahn

 

Um die Weite des Moores und die Landschaft zu erahnen, wurde es uns mit einer Rumpelfahrt auf der Feldlorenbahn leicht gemacht.

 

Im Zuckeltempo ging es über Gras- und

Moorflächen in einer gut 3km Rundtour

auf dem Museumsgelände.

 

Wie kleine Kuppeln reihen sich Wollgrasbüschel aneinander und verdecken den tückischen sumpfigen Untergrund. Auf den nassen Flächen sammelt sich grünes Torfmoos, das einen farblichen Kontrast zur violett blühenden

Heide setzt.

Auch wenn die Gänsehaut bei der Besichtigung des Freigeländes eher von dem böigen Wind kommt, der über die Heidelandschaft pfeift, irgendetwas hat diese Gegend.

Sie verströmt die Erinnerung an etwas Ursprüngliches, Unzivilisiertes, das gepflegten Kornfeldern, Kuhweiden und begradigten Bachläufen völlig abgeht.

 

Auf dem Weg zwischen den Ausstellungsgebäuden bleibt Zeit zum diskutieren und mutmaßen über die Anstrengungen damaliger Arbeiten im Moor.

 

Nach 1 1/2 h fachkundiger Führungen und vielen Erlebnissen bedankten wir uns beim Museums-Personal und fuhren weiter ins benachbarte Twiste zum Mittagessen.

 

Unser Buchweizenpfannkuchen im Landgasthof Backers mit Schwarzbrot, Preiselbeeren und Apfelmus machte satt und auch ein klein wenig müde, so das diese Pause ausgiebig genutzt werden konnte und bei der anschließenden Weiterfahrt nach Lingen im größeren Bogen über Meppen und Haselünne so manches Äuglein wohl zu gefallen ist.

Ankunft am Hotel Zum Wasserfall
Ankunft am Hotel Zum Wasserfall

 

Was wir zu guter Verdauung nun brauchten,

war viel frische Luft.

Und die gibt es im Emsland reichlich!

So durften wir uns auf eine Ems-Dampferfahrt freuen, die wohl so mancher so nicht

erwartet hatte.

 

Die "Santa Maria" lag schon wartend am Steg der Halbinsel Hanekenfähr zwischen Dortmund-Ems-Kanal und der Ems. Wenige Schritte vom Bus brachten uns an Bord zur Kaffee- und Kuchenfahrt.

 

Bereits auf dem Bootssteg lief jedem das Wasser bereits im Mund zusammen beim Anblick der großen Schwarzwälder Kirschkuchenstücke auf den Tischen im Unterdeck. Passend als Nachtisch zum Mittagessen. Alle Mann an Bord zu 11 km Emsaufwärts und zurück!

So ging ein sehr schöner Tag leider wieder mal viel zu schnell zu Ende.

44 Männer waren zufrieden, das hat mich am meisten gefreut.

Die Heimfahrt war entspannt, und viele hatten trotz des leckeren Kuchens aber noch Appetit auf ein ordentliches Abendessen bei Conny Hesse. Alle Gerichte waren unterwegs ausgesucht und telefonisch vorher bestellt worden. So war der Tagesabschluß noch in fast kompletter Runde dann ein gelungenes Ende eines tollen Vatertages!

Danke an Ulla Grönebaum für beste Unterstützung zur Organisation.

Den Männern ein herzliches Dankeschön für die zahlreiche Teilnahme und dem angenehmen Miteinander!

 

ae

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Otto Hartmann (Samstag, 19 Mai 2012 08:59)

    Hallo Axel, für echte Internet-Freunde ist dieses ein schöner Artikel mit Bildern über einen schönen Tag miteinander. Vielleicht für die Zukunft ein Anreiz für hoffentlich viele weitere Männer diesen "einmaligen" Tag im Jahr miteinander zu begehen.