Informationsabend des CDU-Ortsverbandes

Windkraft ist für Varenseller Verhältnisse eher ungeeignet

 

Informierten vor vollem Haus über die Möglichkeiten der Windkraft in Varensell (v.l.):

 

Kreistagskandidatin Ute Tessa Kulage, Anna Altehülshorst (Ersatzkandidatin von Anneliese Schulte-Döinghaus), Wenzel Schwienheer, Ortsvorsteherin und Ratsfrau Anneliese Schulte-Döinghaus und Volker Jung MdL

Informationsabend des CDU-Ortsverbandes

Windkraft ist für Varenseller Verhältnisse eher ungeeignet

Auch wenn das Ziel „energieautarke Stadt bis zum Jahr 2030“ heißt, hält die Varenseller CDU die Windenergie für ihren Ortsteil nicht für die richtige Lösung. Das wurde jetzt bei einer Informationsveranstaltung im Gasthof Hesse deutlich, zu der Ratskandidat und CDU-Ortsverbandsvorsitzender Wenzel Schwienheer eingeladen hatte. Dass die CDU ein Thema von großem Interesse getroffen hatte, zeigte sich am vollbesetzten Saal des Gasthofs.

„Bei unserer Siedlungsstruktur, mit den vielen Einzelhoflagen, ergeben sich in Varensell überhaupt nur fünf Potenzialflächen für die Windkraftnutzung“, so Schwienheer. „Und das auch nur, wenn man von dem geringen Abstand zur Wohnbebauung von 300 Metern ausgeht. Die Potenzialflächen sind darüber hinaus so klein, dass auf ihnen nur einzelne Windkraftanlagen, so genannte Solitäre errichtet werden könnten. Aus unserer Sicht besteht dabei kein sinnvolles Kosten-Nutzen Verhältnis. Die Energiewende begrüßen wir ausdrücklich, es kann aber nur Sinn machen, Strom zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten zu produzieren. Die Standorte mit einzelnen Windrädern erfordern jedoch einen unverhältnismäßig hohen Erschließungsaufwand und letztlich wird die Landschaft und auch der Wohnraum rund um Varensell optisch stark verändert.“

Als Fachmann und Referent war auf Vermittlung des Landtagsabgeordneten André Kuper dessen Kollege Volker Jung zu Gast. Jung ist als Abgeordneter für den Wahlbezirk Paderborn-Land, in dem viele Kommunen intensiv Windkraft nutzen, eng mit dem Thema vertraut. 400 Windkraftanlagen gebe es in OWL, mehr als in ganz Baden-Württemberg zusammen. Jung erläuterte die Problematik des neuen unbestimmten Rechtsbegriffs, wonach Kommunen der Windkraft „substantiell Raum geben“ müssten. Was das bedeutet sei nicht genau definiert, man gehe aber von rund 10 Prozent der Fläche der Kommune aus. Laut Jung müsse es auf Bundesebene das Ziel sein, die Menge an Windkraftanlagen in einer Region deckeln, also auf eine gewisse Menge beschränken zu können. Auch andere Verbesserungen seien notwendig, so etwa ein Ende der Dauerbefeuerung durch intelligente technische Lösungen.

„Unser Ziel ist es heute nicht, planerische oder wirtschaftliche Details zu erläutern, sondern überhaupt einmal über die Potenzialflächen zu informieren, denn die Informationspolitik durch die Stadt war bisher eher dürftig“, sagte Schwienheer. So sei auch nur wenigen bekannt, dass man die Pläne bis zum 30. Mai bei der Stadt in der Abteilung 60 „Räumliche Planung und Entwicklung“ am Bolzenmarkt 5 einsehen und Stellungnahmen dazu abgeben kann. Für den Informationsabend hatte die CDU die Vorstellung der Flächen in einer Präsentation vorbereitet. „Wenn in Varensell überhaupt an die Windkraftnutzung zu denken ist, so muss dieser Wunsch aus der Bürgerschaft kommen und nicht aus der Politik“ sagte Schwienheer. „Dann würde der CDU-Ortsverband eventuell Überlegungen zu einem Bürgerwindparks mittragen, an dem sich interessierte Bürger, die Anlieger der Flächen und die Eigentümer in Form einer Gesellschaft beteiligen könnten.“