Tagesfahrt Männerverein

Die 2014er Vatertags-"Tour de Ruhr" war ein feuchtfröhliches Ausflugs-Event in das "Malocher-Zeitalter":    Auf der Zeche Nachtigal in Witten sowie im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen drehte sich alles um das Thema "Kohle schaufeln". Scheffeln konnten wir sie heute leider nicht ;-)

Pünktlich um 8:30 Uhr gings ab los ab Kloster Varensell mit 39 Männer an Bord eines bequemen Reisebusses von Klesener Reisen. Die Nässe, die uns leider der Wettergott den ganzen Tag über von oben bescherte, tat unseren Ausflugszielen (fast) keinen Schaden.

Selbst das Frühstück am Bus auf einem Parkplatz der A1 kurz vor Witten ging rustikal mit leckeren Sachen wie jedes Jahr von Egon Böwingloh feuchtfröhlich vonstatten.

So kamen wir gut gestärkt an der Zeche Nachti- gal an und 2 ehren- amtliche Führer des LWL Museums empfingen uns zu Rundgängen über und unter Tage.

Gruppe 1 ging mit ihrem Bergmann gleich in den Dünkelberg Stollen. Deren Erlebnisse werde ich noch einmal nachträglich in diesen Bericht einarbeiten.

Ich war bei Gruppe 2 von Frau Priebel. Die konnte erzählen! Mit Herz und Seele viel Interessantes aus Ihrer Heimat mit Geologie, Land und Leute, der rauhen Arbeit damals rund um das Thema Bergbau an der Ruhr. Wir durften zwar fragen, aber:  "Es wird nicht gesprochen, sonst wird 'nen Aufsatz geschrieben!"

Im Eingangsgebäude steht eine gewaltige Dampfmaschine, die Ende des 19.Jhd. zum einen das viele Wasser aus dem Berg pumpen mußte und zum anderen auch die Förderkörbe rauf und runter bewegte. Auf dem Gelände steht zudem eine alte Ziegelei, die mit der Energie der Kohle betrieben werden konnte.

In diesen Gemäuern wurden die Förderkörbe nahezu direkt zu den Brenn-Öfen hoch gezogen. In der Ringofen-Anlage gab es für uns viel Zeit-Geschichtliches zu erfahren.

 

In Mülheim an der Ruhr knüpft man auch an die alte Schiffbautradition der Binnenschiffe an: zwischen 1999 und 2002 entstand auf der Boots-Werft Hesse am Fluss in enger Zusammenarbeit mit dem LWL Museum ein Ruhrnachen.

Es handelt sich dabei um einen kleinen Kahn ohne Aufbauten, der durch Muskelkraft (Rudern oder Stochern) angetrieben wird. Dieses Museumsschiff bedeutete auch für viele Jugendliche einen Ausbildungsplatz.

 

Aus der Ruhr-Polizei-Ordnung von 1846:

§59  >> Wer durch grobe Fahrlässigkeit oder Unvorsichtigkeit ein Schiff zum Sinken bringt, den trifft eine Strafe von 5 - 20 Thalern <<

 

 

Du bist Kumpel, keine Frage.

D' rum nehm' ich Dich auch mit unter Tage.

 

Unser Helm der steht uns gut

und helle Klotten schwarz wern' tut.

 

Glück auf!

Viel Technik und viel Laufen macht viel Durst. Diesen Männers besonders, weil im Stollen kein Platz mehr für sie war. Darum tröstete ein gezapftes kühles herbes Blondes über vieles hinweg ;-)

Aber auch der Hunger wurde gestillt! Nach dem Zechen-Besuch gings zwangsweise über Umwegen im Bergischen Land zurück an die Ruhr zum Haus Herbede. Geplant war ein ausgiebiger Genuß bei Sonnenschein im wunderschönen Biergarten. Das uns das Wetter nicht in die Karten gespielt hatte, konnten wir auch im tollen Ambiente des historischen Kellergewölbes verschmerzen. Unsere leckere Poulardenbrust auf Reis mit Früchten kam rasch auf den Tisch und der Reiseleiter drängte anschließend zum Aufbruch, denn ...

... die Ruhrtalbahn wartete nicht. Nach kurzem hektischen Fussmarsch kaum am Bahnsteig angekommen, fuhr unser historischer Zug ein, der eigentlich ein "Uerdinger Schinenbus" hätte sein sollen. Jedoch ein Motorschaden tags zuvor mußte für einen Ersatzverkehr sorgen. Der bestand aus einer V100 Diesellok mit 3 Waggons aus den Nachkriegsjahren.

An der Ruhr entlang gings zum Eisenbahnmuseum.

 

Um kurz vor 15 Uhr stiegen wir direkt im DGEG Museum aus und liefen als erstes an der großen Drehscheibe vorm Ringlokschuppen vorbei.

 

Im Kaffee- und Kuchenzelt wartete bereits die nächste Stärkung auf uns bevor uns die nächsten zwei Museumsführer zum Rundgang mitnahmen.

Dieser Mann (er hieß auch so) ist mit Herz und (schwarzem) Blut Eisenbahner. Seinen  Geschichten zu lauschen versetzte manchen von uns in nachdenkliche Gedanken...

 

 

 

 

Gruppe 1 ließ sich ebenso begeistern und verschwand vor uns in "den Tiefen" des Ringlokschuppens. In den nachfolgenden Bildern ein paar Impressionen vergangener Eisenbahn-Technik.

Ein "Ausflugs-reicher" Tag geht leider auch zu Ende, so steigen wir voll mit interessanten Erlebnissen wieder in unseren gelben Bus zur Heimfahrt. Eins zwei lecker kühle Biere schmeckten unterwegs nun besonders, bei guten Gesprächen und Freude noch auf das abschließende Abendessen bei Conny Hesse zu Hause in Varensell.

Ich hoffe es hat Euch gefallen.

ae