Sie haben an der erfolgreichen Verwirklichung des Projekts „Golf und Natur“ mitgewirkt: (v.l.) Johannes Peitz, Präsident Hans-Günter Schucht, Hans Kleineheismann,Torsten Baltrusch, Roman Kolbe,
Jürgen Gaus, Michael Meerkamp, Jan Patrick Soers und Dr. Gunther Hardt. Bild: Daub
aus www.die-glocke.de
Kreis Gütersloh (gdd). Der Westfälische Golfclub Gütersloh ist der erste Club in Ostwestfalen, der mit der Goldplakette „Golf und Natur“ ausgezeichnet worden ist. Das Zertifikat, das der Deutsche Golf-Verband (DGV) 2005 ins Leben gerufen hat, unterstützt die Clubs beim verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen.
„Die Teilnahme am Programm Golf und Natur hat sich für uns mehr als gelohnt. Unser Blick für den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen wurde geschärft“, erklärte Clubpräsident Hans-Günther Schucht am Donnerstag vor Mitgliedern. Man sei „förmlich mit der Nase darauf gestoßen“, wie man Energiekosten einsparen könne. Im Beisein des Auditors des Deutschen Golf-Vereins, Dr. Gunther Hardt, sagte Schucht im Clubhaus an der Gütersloher Straße in Rietberg-Varensell, die vier Springbrunnen auf dem 65 Hektar großen Sportgelände, deren Pumpen bislang von morgens bis abends in Gang gewesen seien, hätten sich als die größten Energieverbraucher erwiesen. „Jetzt werden sie bei Bedarf und per Knopfdruck aktiviert. So sparen wir rund 4000 Euro jährlich an Stromkosten ein.“
Anfang 2013 hatte eine eigene Arbeitsgruppe mit Schucht an der Spitze das begehrte Ziel „Golf und Natur“ in den Blick genommen. Beispielsweise wurden alle bau-und wasserrechtlichen Auflagen geprüft und dokumentiert. Das wurde im Oktober dann mit der Bronze-Zertifizierung belohnt. 2014 wurden Obstbaum-und Wildblumenwiesen angelegt, ein Insektenhotel aufgestellt sowie Rückstandsuntersuchungen auf Pestizide in die Wege geleitet. Hinzu kamen Sicherheitskonzepte und Maßnahmen des Gesundheitsschutzes, so dass es im Juni das Silber-Zertifikat gab.
Weiter ging es mit ornithologischen Gutachten, aus denen hervorging, dass 30 verschiedene Vogelarten, darunter Schleiereulen, Eisvögel und Fischreiher (Schucht: „Zur Zeit sind es 28 Exemplare, neben der Bahn 16“), auf dem Gelände brüten. Aber auch Steinmarder und Waschbären lieben den Golfplatz. 270 verschiedene Bäume und Sträucher wurden gezählt, ein Baumkataster für „spielrelevante Bäume“ entstand, ebenso ein Biotop-Managementplan mit Nutzungshinweisen. Zuletzt folgten die Umwandlung eines künstlichen Wasserhindernisses in ein Feuchtbiotop, eine Brandschau und die Installation einer Blitzschutzsirene.
Damit war das Ziel erreicht. Die Goldurkunde übergab am Donnerstag der aus Stuttgart angereiste Auditor. Eine Re-Zertifizierung ist nach zwei Jahren vorgeschrieben. Dann sollen die Obstbaumwiesen des Platzes mittels Baumpatenschaften erweitert, neue Nistkästen angebracht und ein Bienenvolk etabliert werden. Im Einsatz ist ab sofort auch ein neuer 90 000 Euro teurer Riesen-Rasenmäher, der das Grün auf vier Millimeter Höhe mäht.