aus © Die Glocke | Ausgabe: Gütersloh | RIETBERG | 17.05.2018 | Seite 28
Tagung für Tierschutzlehrer „Elefanten essen auch kein Fleisch“
Rietberg-Varensell (gl).
Der Verein „Achtung für Tiere“ hat jüngst erneut eine Tagung für Tierschutzlehrer auf dem Lebenshof in Varensell veranstaltet. 16 Experten aus ganz Deutschland waren der Einladung gefolgt. Auf dem Programm standen unter anderem Fachinformationen, ein Erfahrungsaustausch und ein zum Thema passendes Theaterstück.
Angelika Zech-Stadlinger, Studienrätin aus Nürnberg, stellte ihre Arbeit zum Wildtierschutz in Grundschulen vor. Veterinärin Karin Ulich aus Lindau zeigte den Teilnehmern Unterrichtsbeispiele zur Problematik der Massentierhaltung. Weithin unbekannte Informationen zu Pelz und Wolle hielt die Münchner Tierärztin Martina Kuhtz-Böhnke bereit. Sie erklärte, wie Verbraucher helfen können, Tierleid abzuschaffen. Marathonläufer Norbert Waldikowski veranschaulichte, wie er durch die Umstellung auf vegane Ernährung Blutdruck sowie Stressanfälligkeit senken und seine Leistungsfähigkeit stärken konnte. „Elefanten essen auch kein Fleisch und haben ganz schön viele Muskeln“, unterstrich er.
Über die Anwendung ethischer Grundprinzipien auf die Mensch-Tier-Beziehung referierte die Vorsitzende des gastgebenden Vereins, Astrid Reinke. Frauke Albersmeier, Dozentin an der philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf, zeigte unter dem Stichwort Speziesismus die Vielfalt der Vorurteile gegenüber Tieren auf.
Einen Höhepunkt bildete der Auftritt der Jugendgruppe von „Achtung für Tiere“. Sie hatte ein Handpuppenstück unter dem Titel „Krümels Reise“ vorbereitet. Darin blickt eine kluge kleine Maus hinter die Kulissen von Tierzirkus sowie -versuchen und wundert sich über die grausamen Dinge, die die Menschen diesen Geschöpfen antun. „Vom Tierleid profitierende Interessengruppen, oft mit Steuergeldern finanziert, sind in Schulen unterwegs, zum Beispiel um die Heranwachsenden für Tierversuche einzunehmen“, erläuterte Reinke im Anschluss. Tierschutzlehrer hingegen würden keine eigenen Interessen vertreten, sondern lediglich die ihrer vierbeinigen Schutzbefohlenen.
Am Ende der Tagung zeigten sich sowohl die Teilnehmer als auch die Mitglieder des Vereins „Achtung für Tiere“ zufrieden mit Ablauf und Programm. „Uns als Veranstalter bereichert diese Tagung mit so vielen engagierten Menschen sehr, und wir haben auf einen Schlag vier neue Mitglieder bekommen“, freute sich die Vorsitzende Astrid Reinke.