Die Kath. Männergemeinschaft konnte am 21.10.22 das Klärwerk Verl West an der Wiedenbrücker Straße besichtigen.
Dort konnten wir den Weg des Abwassers vom Kanal bis zur Einleitung in den Ölbach verfolgen.
Unser Vereinsmitglied Martin Eigenauer, der im Klärwerk als Betriebselektriker arbeitet, führte die Gruppe über das überraschend weitläufige Gelände.
Los ging es direkt an der Einfahrt zum Klärwerk, dort laufen die Abwasserleitungen aus den verschiedenen Ortsteilen zusammen und werden in einer ersten mechanischen Reinigung von grobem Unrat befreit. In der nächsten Stufe wird das Abwasser von Sand und Fett befreit. Weiter geht es im Vorklärbecken, dort sinken schwere Bestandteile zu Boden und werden durch eine umlaufende Räumerbrücke zusammengeschoben und entfernt. Hier ist die mechanische Reinigung des Abwassers abgeschlossen. Ab jetzt übernehmen Bakterien die weitere Reinigung im Belebungsbecken. Dazu wird Luft über unzählige Düsen ins Wasser geleitet und durch große Rührwerke in Bewegung gehalten. Die Mikroorganismen sind wichtige Mitarbeiter in jeder Kläranlage und bauen einen Großteil der Verschmutzungen ab. Im anschließenden Nachklärbecken setzt sich noch vorhandener Schlamm ab, dieser wird in einem Faulturm weiter abgebaut und das entstehende Biogas wird zur Stromerzeugung genutzt. Zur täglichen Aufgabe der Mitarbeiter gehört auch die Arbeit im Labor und das Protokollieren sämtlicher Abläufe im Prozess. Eine 24-Stündige Rufbereitschaft ist immer erreichbar, um Störungen zu beheben und den sicheren Betrieb der Anlage zu gewährleisten.
Das war nur eine grobe Übersicht über den Klärprozess, ausführliche Informationen stehen in der Broschüre “Abwasser im Klartext”, die ihr kostenlos herunterladen könnt.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Martin Eigenhauer für die sehr ausführliche Führung und seine detaillierten Informationen rund um den Alltag in einer Kläranlage und die Schwierigkeiten, unsere Umwelt sauber zu halten. Ein wichtiger Beruf, den wir kaum sehen, aber täglich brauchen.
Text: Martin Sandbote
Fotos: Peter Westerbarkei
