Schülerinnen und Schüler aus Bad Salzuflen besuchen Varenseller Lebenshof
Kürzlich bekamen die Tiere auf dem Varenseller Lebenshof gaaaanz viel Besuch. An zwei Tagen waren jeweils an die 30 Schülerinnen und Schüler samt Lehrkräften vom Rudolph-Brandes-Gymnasium in Bad Salzuflen zu Gast
Astrid Reinke, Hofleiterin und Tierärztin, hatte im letzten Halbjahr zwei Philosophiekurse in ihrer Schule besucht und mit Ihnen zum Thema „Was dürfen wir mit Tieren tun?“ gearbeitet. Im Anschluss kam der Wunsch auf, die Vereinsarbeit von Achtung für Tiere und die Tiere, die in Varensell leben, kennen zu lernen.
Reinke konnte die Bastet-Stiftung aus Hamburg mit ins Boot holen, die sich ebenfalls für Tierschutz in der Bildung engagiert und bereit war die Bustransfers für beide Klassen zu finanzieren. Philosophielehrerin Annkathrin Jantke übernahm die Organisation in der Schule und Mitarbeiterinnen von Achtung für Tiere bereiteten den Hof vor. Es gab Führungen durch die Tier-Lebensräume, eine Plakatausstellung und Infomaterial über Tierschutzthemen. Für Zwischendurch hatten Ehrenamtliche einen leckeren veganen Imbiss zubereitet.
Tiere, die gerne Menschenkontakt haben, waren in ihrem Element. Andere bestaunten die vielen Menschen lieber aus einiger Entfernung. Reinke erzählte ihre Lebensgeschichten. Tiere, wie die sehr alten Esel Lotta, Mira, Benny und Oskar, Schweineopa Freddy oder Hahn Caruso und seine Hühnerschar begegnen den meisten Menschen nicht jeden Tag. Die Schülerinnen und Schüler erlebten hautnah, dass Schweine interessant und freundlich sind und überhaupt nicht stinken, wenn man täglich ihren Lebensraum reinigt. Jedes der Hühner zeigte sich als Persönlichkeit, das eine war zutraulich, ein anderes sehr ängstlich, manche frech. „Ich bin sehr froh darüber, dass sich Siebtklässler für Tiere interessieren. Sie hatten in der Schule schon toll mitgearbeitet. Der Hofbesuch war eine wichtige Ergänzung. Menschen sollten erleben, dass Tiere nicht stumpfsinnig sind, dass sie Gefühle und Bedürfnisse haben und das auch zeigen, wenn man sie lässt.“
Zwei Schülerinnen hatten die Lebensgeschichten der beiden Kater Tom und Paul sehr berührt. Paul war als Säugling misshandelt worden. Ihm musste ein Auge entfernt werden. Kater Tom hatte sich wie ein großer Bruder um den kleinen Paul gekümmert, ihm Klettern beigebracht. Beide liegen oft zusammen in einem Körbchen. „Es war schön zu sehen, wie glücklich die Katzen nun sind und dass sie nun endlich artgerecht gehalten werden“, freuten sich Limar und Su.
Auch das Leben von Freddy, dem Schwein, hat die SchülerInnen bewegt. Insbesondere die Schäden, die Freddy durch die Vernachlässigung in seinem ersten Leben davon getragen hatte, sind im Gedächtnis geblieben. Freddy war einsam eingesperrt gewesen. Mangels Bewegung sind seine Beine und Klauen verformt. Er musste erst wieder laufen lernen, hat es geschafft und nimmt heute lebhaft Anteil am Leben.
„Wir bedanken uns herzlich bei der Bastet-Stiftung für die großzügige Übernahme der Fahrtkosten und bei den Ehrenamtlichen und Mitarbeitern von Achtung für Tiere für zwei sehr interessante Vormittage mit so viel Information und den faszinierenden Tieren in ihren großräumigen Lebensräumen!“ resümiert Jantke abschließend.